Über uns

Entstehung

Unser Kollektiv besteht aus Studierenden, Lehrer*innen und Aktivist*innen. Viele von uns haben erlebt, wie Schule frustrieren und verletzen kann – Schüler:innen und Lehrkräfte. Wir wollen, dass Schule ein Ort wird, an dem Menschen ernst genommen werden. Wir teilen die Vision einer demokratischen Bildungslandschaft und setzen uns für soziale Gerechtigkeit in allen Lebensbereichen und den Abbau von Diskriminierungen ein. Die Vision entstand aus einer gemeinsamen Veranstaltung der "Freien Demokratischen Schule Kapriole" und der Studierendeninitiative "Kreidestaub". Im Sommersemester 2018 initiierten wir das selbstorganisierte Seminar "Bildung von Unten". Dieses bietet Zeit und Raum für demokratische Lernprozesse in der Lehrer*innenausbildung und findet seitdem regelmäßig an der Universität und der pädagogischen Hochschule Freiburg statt. Um die vielen wichtigen Ideen und Inhalte, die dort diskutiert wurden, ausweiten und vertiefen zu können, bieten wir nun eine einjährigen Weiterbildung an.

Video

Unsere Kritik

Unsere Gesellschaft steht heute vor gewaltigen Herausforderungen, die sich in Zukunft noch verschärfen werden: Klimawandel, Digitalisierung, Rechtsruck und Rassismus sowie ein eklatantes Demokratie- und Beteiligungsdefizit geben vielen Menschen das Gefühl, nicht gehört zu werden, mitentscheiden oder etwas bewirken zu können. Deshalb glauben wir: Es ist höchste Zeit, Demokratie neu zu denken und anders zu gestalten.

Das Bildungssystem entspricht der Gesellschaftsstruktur in vieler Hinsicht, es stützt und reproduziert soziale Ungleichheit. Schule ist ein System mit hierarchischen Strukturen, in denen Kinder und Jugendliche vor allem lernen, sich einzufügen und zu gehorchen, anstatt eigenständiges und kritisches Denken zu entwickeln. Die staatliche Lehrer*innenausbildung ist auf diese Schule von gestern ausgerichtet und vernachlässigt Themen wie Bildungsgerechtigkeit, Demokratiepädagogik oder Diskriminierungsprävention.

Statt einem solidarischen, selbstbestimmten Miteinander herrschen Konkurrenz, Selektion, Leistungsdruck und Ausgrenzung. Sowohl Lehrkräfte als auch Schüler*innen leiden häufig unter Erschöpfung und Burnout. So wundert es nicht, dass viele Schulen weit hinter ihrem Potenzial zurückbleiben, junge Menschen auf ein gelungenes Leben vorzubereiten. Dabei könnte alles anders sein!

Vision

Unser Ziel ist es, die Bildungslandschaft und somit auch die gesamte Gesellschaft gerechter und demokratischer zu gestalten und verstehen dies als Beitrag zur sozial-ökologischen Transformation im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung. Eine zentrale Inspirationsquelle war für uns das Konzept demokratischer Schulen, deren Ideen und Ansätze wir in das staatliche Bildungssystem hineintragen wollen, um es so langfristig zu demokratisieren. Demokratische Bildung geht von selbstbestimmtem Lernen als Kernwert einer guten Schule aus. Darüber hinaus stehen gleichberechtigte Mitbestimmung und Strukturen zur individuellen Begleitung und Konfliktlösung im Zentrum. So werden sowohl die Entfaltung einer mündigen Persönlichkeit als auch die Vermittlung und Vertiefung von gemeinschaftlichen Werten wie Solidarität, Inklusion, Partizipation und einer gelungenen Konfliktkultur ermöglicht.

In unserer Weiterbildung sollen in den Themenfeldern, die wir in Bildungskontexten für wichtig halten - Lernen, Leistung, Partizipation, Demokratie, Diskriminierung und Inklusion - die Fragen der Teilnehmenden im Mittelpunkt stehen. Wie die Weiterbildung konkret ausgestaltet wird, entscheiden wir auch gemeinsam mit den Teilnehmenden. So können einerseits konkretes Wissen und Fähigkeiten erworben, aber auch demokratische Prozesse erlebt und mitgestaltet werden. Uns geht es dabei nicht nur um selbstbestimmtes Lernen und Lehren in demokratischen Gemeinschaften, sondern auch um die Reflexion über und den Abbau von hierarchischen und diskriminierenden Strukturen und Verhaltensweisen. Auf dieser Basis vertiefen die Teilnehmenden ihre demokratische Haltung und entwickeln konkrete Ideen, um an verschiedenen Stellen in der Gesellschaft Transformationsprozesse hin zu einer partizipativen und inklusiven Bildungslandschaft mitzugestalten.

Was läuft gerade?

Mit 15 Menschen zwischen 23 und 60 Jahren arbeiten wir an der Organisation und Etablierung unserer politsch-demokratischen Weiterbildung für Pädagog*innen. Dabei beschäftigen uns inhaltliche Fragen („Welche Themen passen in welches Modul“?) genauso wie formale („Wie finanzieren wir das Ganze?“) oder die Suche nach Referent*innen und Kooperationspartner*innen.

Unser Ziel ist es, einen möglichst herrschaftskritischen, inklusiven Raum zu schaffen. Dazu erscheint uns eine fortlaufende reflexive Auseinandersetzung mit der eigenen Position zentral. Momentan sind wir noch nicht so divers, wie wir es gerne werden möchten. Uns ist bewusst, dass wir damit wichtigen Perspektiven nicht gerecht werden. Deshalb suchen wir gezielt Menschen, die andere Erfahrungen mitbringen – etwa als BIPoC, als Menschen mit Diskriminierungserfahrungen, als Personen aus Arbeiter*innenhaushalten oder mit Behinderung. Wenn du Lust hast, unsere blinden Flecken mit uns anzugehen, melde dich gern!

Wir freuen uns immer über neue Interessierte. Wenn Du neugierig bist oder Lust hast, Teil des Kollektivs zu werden, schreib uns einfach an info@kairos-bildung.de. Ein erstes Kennenlerngespräch ist immer möglich.

Ich bin bei kairós, weil ....

News

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